Frank Sorge liest auf einer Lesebühne/ Fotocredit: olle icke
Frank Sorge liest auf einer Lesebühne/ Fotocredit: olle icke

Frank Sorge ist Kurzgeschichten Autor, Mitglied bei den Brauseboys, die immer wieder auf Lesebühnen ihre Texte vortragen und er ist auch Teamer in Schreibwerkstätten. Nun hat er gerade ein interessantes Buch aus lauter Kurzgeschichten veröffentlicht und hat mir dazu ein paar Fragen beantwortet.

 

1. Ist dein Zeigefinger wirklich verdreht?

 

Frank:  Das Schicksal teile ich mit vielen, die jahrelang auf einer Maus rumgedrückt haben.

 

2. Wie bist du auf die Idee zu diesem Buch gekommen?

 

Frank:  In den letzten Jahren habe ich sehr viele Texte über den Alltag in der digitalen Revolution für die Lesebühne geschrieben, es lag nahe, daraus auch ein Buch zu machen. Ein ähnliches ist mir bislang auch noch nicht untergekommen.

 

3. Fasse dein Buch doch in 3 Sätzen zusammen.

 

Frank:  Das ist einfach und schwer zugleich. Es sind unterhaltsame Surf- und Klickgeschichten, es ist auch ein Erfahrungsbericht über eine wahnsinnige Technik im Wandel. Schlussendlich ist es auch ein Ratgeber, für ein gewisses Maß im Umgang mit dem Internet.

 

4. Kann man aus deinem Buch schließen, dass du dich ebenfalls zu den Internet süchtigen zählst?

 

Frank:  Nein, aber das Phänomen ist mir nicht fremd. Je nach Definition zähle ich gewiss dazu, allein wegen der Zeiten, die ich am Rechner zubringe. Aber ich bekomme keine zittrigen Hände, wenn ich ein paar Tage nicht nach E-Mails schauen kann.

 

5. Hast du einen Lieblingsautor? Wenn ja welchen?

 

Frank:  Einen Lieblingsautor nicht, aber viele, die ich zeitweilig wichtig für das eigene Schreiben empfunden habe.

 

6. Welchen Tipp würdest du vor allem der nachfolgenen Generation geben, die ziemlich abhängig von Internet/Handy/Computer etc. geworden ist?

 

Frank:  Nichts Überraschendes, jedem müssten die richtigen Impulse vertraut sein. Frische Luft, Bewegung, Menschen treffen, und dabei die Geräte auch mal in der Tasche zu lassen. Ausschalten. Sich bewusst werden, wie effektiv zum Beispiel Spiele auf das Belohnungssystem einwirken. Bewusstsein ist generell eine gute Idee.

 

7. Du greifst das Thema Internet ziemlich locker und mit viel Ironie auf, obwohl andere sagen würden, dass es ziemlich ernst ist. Wie siehst du die aktuelle Situation/den Verlauf mit dem Internet und anderer moderer Technik?

 

Frank:  Die Überwachung und Speicherung aller Daten ist problematisch, gefährlich und irre. So viel Segen die Technik bringen kann, so sehr ist sie ein Machtinstrument geworden. Wenn es aber um Macht geht, wird schnell unsauber gespielt und die Gier wächst. Macht korrumpiert, das Netz muss demokratisiert werden.

 

8. Wie bist du überhaupt zum Schreiben gekommen?

 

Frank:  Seit ich schreiben konnte, habe ich die Technik für eigene Geschichten benutzt. Erst für Comics, mit zwölf stand aber der Entschluss, Schriftsteller zu werden.

 

9. Wie lange sitzt du an deinen Ideen? Wie lange dauert es bis du ein Buch zu einem Verlag schickst?

 

Frank:  Die Geschichten sind wöchentlich über viele Jahre entstanden, für die Lesebühne, genau sagen kann ich das also nicht. Von der Idee zu einem Buch bis zum Manuskript kann ein Jahr aber schnell rumgehen.

 

10. Kleine Frage Runde:

 

Kaffe oder Tee

Zuerst einen Kaffee, dann viele Kannen schwarzen Tee.

Flipp Flops oder Badelatschen

Schöne Ledersandalen.

Romantisch oder Rational

Beides, so gut es geht.

Kino oder Fernsehen

Den Fernseher ignoriere ich seit langer Zeit. Eher Kino, aber nur noch sehr singulär.

Hörbuch oder Buch

Buch. Hörbücher höchstens von den Autoren selbst, um deren Stimme kennenzulernen.

Winter oder Sommer

Sommer.

 

11. Werden wir in Zukunft noch mehr von deinem Leben im Wedding hören bzw. lesen?

 

Frank:  Das nächste Manuskript ist schon da und erzählt viel vom Wedding, also definitiv ja.

 

12. Was sind dein Ziele/Wünsche für die Zukunft?

 

Frank:  Ich möchte so weitermachen können, viele weitere Bücher schreiben und den Blick in die Zukunft bewahren.

 

13. Ich liebe Medien weil...

 

Frank:  Die Liebe ist begrenzt, der Begriff aber auch sehr weit. Ein Medium generell schätze ich vermutlich am ehesten für die Möglichkeiten, die es bietet. Wenn es Geschichten erzählt, hat jedes aber mein Interesse sicher.

 

Rezension zum Buch