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Film: Die Jagd


Regisseur: Thomas Vinterberg

Erschienen: 2012

Länge: 111 min

FSK: 12


Meine Kritik


Lucas ist gerade frisch geschieden und seit die Oberschule im Ort geschlossen wurde, arbeitet er in der Kita. Mit seinen besten Freunden geht er gerne auf die Jagd und betrinkt sich. Dann spricht ihn die ausländische Erzieherin des Kindergartens an und sie beginnen eine Beziehung. Alles könnte so schön sein bis zu dem Moment als die Tochter seines besten Freundes behauptet er habe ihr seinen "Pimmel" gezeigt. Die Kindergärtnerin weiß im ersten Moment nicht ob sie dem Mädchen vertrauen soll, da sie sich häufiger was ausdenkt, aber dann informiert sie die anderen Eltern und die Polizei. Schneller als Lucas Stellung zu irgendwas beziehen kann ist das ganze Dorf gegen ihn, er darf nicht mehr im Ort einkaufen, sein Sohn darf nicht mehr zu ihm ziehen und sein bester Freund würde ihm am liebsten eine reinschlagen. Dabei hat Lucas gar nichts getan und auf einmal soll er den halben Kindergarten misshandelt haben.


Oha. Das war das erste was ich nach dem Film dachte. Wie schnell sich doch ein Gerücht als Wahrheit in die Köpfe der Menschen einpflanzen kann und wie schnell aus einem Vorurteil ein Urteil wird. Der Film hat mich schockiert und irgendwann habe ich gemerkt das ich meine Hände zu Fäusten geballt hatte und am liebsten Eingegriffen hätte. Der Film hat mich gepackt, emotional und physisch. Ein starker Film der mit einem unglaublichen Hauptdarsteller und einem sehr talentierten kleinen Mädchen daher kommt und einen so richtig durchrüttelt. Der ganze Film ist düster, erzeugt immer die richtige Stimmung und ist erzählerisch, bildtechnisch und schauspielerisch der Hammer. Filme sollten immer mitreißen und je nach dem welchen Genres die Menschen erreichen. Doch selten gelingt es so gut wie diesem Film das Gefühl der Hauptfigur, der Ungerechtigkeit die hier eine große Rolle spielt auf den Zuschauer zu übertragen. Mir fehlte gegen Ende ein kleines Stück das sie übersprungen haben, aber letzten Ende ist der Schuss am Ende ein Schuss der uns aufweckt. In Sachen Thrillern waren die Schweden bisher immer weit vorne, in Sachen "packendes-Drama" würde ich nun die Dänen einen Preis in die Hand drücken. Ehrlich einen Film so spannend zu gestalten und das obwohl von Anfang an klar ist das Lucas zu unrecht beschuldigt wird sitzt man trotzdem gebannt vor dem Bildschirm und wartet auf Antworten, auf Reaktionen und auf die Gerechtigkeit. "Kindern kann man glauben". Kann man das wirklich? Die Sorge der Eltern ist doch berechtigt, aber sollte man deshalb vorschnell urteilen? So viele Fragen die der Film aufwirft. Der Regisseur packt das Thema toll an, versucht nichts zu verharmlosen und zeigt uns eine von Angst gepackte Gesellschaft die nicht verstehen will und an dem festhält was man ihr erzählt. Ganz großes Kino das ganz tief geht und ein Titel der hier mehrdeutig ein Zeichen setzt.


Meine Meinung: