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Film: Das Labyrinth des Schweigens


Regisseur: Giulio Ricciarelli

Erschienen: 2014

Länge: 123 min

FSK: 12


Meine Kritik


Der junge Anwalt Johann Radmann hat keine Ahnung was Auschwitz in Wirklichkeit für ein Ort war, doch als der Journalist Gnielka bei ihm Hilfe sucht, weil sein Mandant und Freund einen der Aufseher aus Auschwitz wieder erkannt hat der nun Kinder unterrichtet, fängt Johann an zu recherchieren. Was er dabei heraus findet gefällt ihm ganz und gar nicht. Er will den Fall annehmen und nicht nur den ehemaligen Lehrer verhaften und anklagen sondern alle die in Auschwitz stationiert waren. Er holt sich Zeugen und bald darauf ist Josef Mengele seine persönliche Zielperson. Doch der Fall geht ihm sehr nah und er hat Schwierigkeiten nicht daran zu zerbrechen. Alles gerät aus der Bahn und der Fall droht ihm unter den Händen zu entgleiten.


Der Film geht nicht nur unter die Haut sondern auch für uns ins Rennen bei den Oscars. Das Thema ist zwar eigentlich längt verbraucht und dennoch kriegen es die Filmemacher immer wieder hin eine neue Sichtweise auf die Dinge zu kreieren. Diesmal haben wir einen jungen Anwalt der nichts mit der Zeit der Nazis zu tun hat und nun zum ersten Mal mit den Folgen konfrontiert wird. Dadurch erleben wir wie Johann den Schock, die Erkenntnis und den Unglauben. Wir müssen mit anhören wie Zeugen von den grausamsten Dingen berichten und Johann von Albträumen wach gerüttelt wird. Dieser Film ist definitiv nichts für Kinder ab 12. Das gibt's die ein oder andere Szene die man in Horrorfilmen erst ab 16 freigibt. Ich finde es wichtig und gut wie der Film mit den Geschehnissen umgeht und sie in den Mittelpunkt stellt. Da passt das die kleine Liebesgeschichte ab Rande leider weniger hinein. Der Zwist in dem sich Johann befindet, soll er überhaupt noch jemandem trauen oder waren alle Nazis, steigert sich in einer Spirale der Wut und des Hasses und bricht gegen Ende aus. Das ist schockierend und zeigt die nackte Wahrheit und auch ein Stück das eigene Empfinden zu all dem. Der Film ist düster, ehrlich, offen und vor allem zeigt er ein Stück deutsche Geschichte die häufig im Unterricht in der Schule ausgelassen wird. Sehr überrascht gewesen von der Brutalität die Worte alleine schon erreichen. Mir war schlecht, ich hatte Tränen in den Augen und wollte mich wie Johann abwenden. Es ist klar wieso der Film zu den Oscars unterwegs ist, es ist ein Stück weit deutsche Geschichte, wir sind nicht stolz auf diesen Teil und wir versuchen uns immer wieder zu entschuldigen, auch mit Filmen wie diesem. Ob der Film es aber im Gegensatz zu den anderen nominierten Filmen verdient hat bleibt einfach mal so stehen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Glück dieser Welt!


Meine Meinung: