Buch: Woman in Cabin 10

 

Autorin: Ruth Ware

Erschienen: 2017 (auf deutsch)

Seitenanzahl: 381

Verlag: dtv

 

Meine Rezension

 

Die Reisejournalistin Lo springt für ihre Chefin auf einer Kreuzfahrt ein. Lo sieht das als ihre Chance aufzusteigen bei dem Magazin „Velocity“. Kurz vor der Abreise wird bei ihr eingebrochen, nachts, während sie in ihrem Bett schläft. Dieser Vorfall ist noch Präsent als Lo das kleine aber sehr exklusive Kreuzfahrtschiff Aurora betritt. Während sie die meisten anderen Journalisten nur vom sehen her kennt, ist auch einer dabei der ihr Vertraut ist. Ben, ihr Ex. Lo fühlt sich zunächst sicher auf dem Schiff, immerhin befinden sie sich auf offenem Meer und das heißt keiner kann ihr hier etwas tun, oder bei ihr in die Suite einbrechen. Doch da hat sie sich getäuscht. Gleich in der ersten Nacht wacht sie von einem seltsamen Geräusch auf und geht auf ihren Balkon um nachzusehen. Irgendjemand muss etwas ins Wasser geworfen haben und Lo glaubt auch Blut am anderen Balkon zu sehen. Der Sicherheitschef des Schiffes, glaubt ihr jedoch nicht, denn die andere Kabine ist leer und Blut finden sie auch keines. Lo glaubt ihren Verstand zu verlieren. Sie hatte am Abend sehr viel Alkohol getrunken und Tabletten gegen ihre Angstzustände nimmt sie auch, aber selbst wenn sie sich das Geräusch und das Blut eingebildet hat, in der Kabine neben an war eine Frau und Lo hat sie nicht nur gesehen, sie hatte auch mir ihr geredet. Und nun ist diese Frau verschwunden.

 

Schon das 2014 erschienene Buch „Passagier 23“ vom deutschen Thriller Autor Sebastian Fitzek spielt mit dem Mysterium Kreuzfahrtschiff. Jährlich gibt es dutzende vermissten Fälle auf Kreuzfahrtschiffen. Doch Ermittlungen sind schwierig, findet das Verbrechen auf dem Wasser statt und nicht auf dem Land muss man erst mal den Zuständigen Bereich der Polizei an Land feststellen. Das weite Meer alleine kann schon furchteinflößend wirken, wenn man sich dann noch einem Verbrechen ausgesetzt sieht, kann man nicht mal die Flucht antreten. Hier kann ein Schiff auch mal zum Gefängnis werden, buchstäblich. Und genau das ist in Ruth Wares Thriller der Fall. Gekonnt spielt sie mit den Urängsten. Vor allem bei mir hat sie mit den Beschreibungen der engen Kabinen der Crew Mitglieder schon Platzangst ausgelöst. Wenn man sich dann noch vorstellt das es da unten nicht einmal Fenster nach draußen gibt, da wird das Innere eines Schiffs auch schnell mal zum Sarg. Das ganze als PR Fahrt und auf einem wirklich kleinen Kreuzfahrtschiff stattfinden zu lassen grenzt nicht nur den Platz ein auf dem es spielt sondern auch die Personenanzahl.

 

Wo der Anfang des Thrillers etwas holprig ist und auch die Zusammenhänge des Einbruchs vom Anfang später nicht ausführlich erklärt werden sondern der Leser selbst einmal Kommissar spielen und sich alles zusammenreimen muss, nimmt das Buch wie das Schiff immer mehr an Fahrt auf. Ich mochte die Art wie Ware durch Zeitungsartikel und Internetforen Einträge hier und da schon auf das „Ende“ vorgriff, und somit gleich auch Panik beim Leser hervorrief. Man wusste es muss noch was schreckliches Passieren. Die eine große Wendung kam dann trotzdem überraschend. Selbst für einen schnellen mitdenkenden Thriller Leser wie mich, der viele Bücher schon vorher durchschaut. So macht das verzehren des Inhalts unglaublich viel Spaß und der Adrenalin Kick am Ende bereitete mir echt viel Vergnügen, so viel das ich das Buch ab diesem Moment dann auch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ruth Ware hat einen eigenen Weg an eine Geschichte ran zugehen. Fitzek macht dies meist mit einem grässlichen Anfang, zumindest bei Passagier 23. Woman in Cabin 10 ist da eher weniger blutig und schrecklich von seinen Bildern her welches es erzeugt, aber genauso spannend vom Nervenkitzel der einen durch die Seiten zieht. Mit 381 Seiten ist das auch ein schöner Schmöker der sich gut weg lesen, aber nicht weg legen lässt. Jetzt habe ich zwar eine geringere Lust auf eine Kreuzfahrt aber dafür umso mehr auf noch mehr Thriller von Ruth Ware bekommen. 

 

Meine Meinung: