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Buch: iBoy

 

Autor: Kevin Brooks

Erschienen: 2010

ISBN: 978-3-423-71538-6

Verlag: dtv

 

Meine Rezension

 

Wissen ist Macht.

– Francis Bacon -

 

Tom ist ein ganz gewöhnlicher 16-jähriger Junge, ohne viele Freunde, aufgewachsen zwischen Gangs, Gewalt und Drogen. An dem Tag an dem es passiert wird seine beste Freundin Lucy vergewaltigt, ihr Bruder zusammen geschlagen und er bekommt ein Handy auf den Kopf. Als er im Krankenhaus wach wird weiß er, dass irgendetwas nicht stimmt. Plötzlich sieht und weiß er Dinge die er vorher nicht sah oder wusste. Wenn er über etwas nachdenkt zeigt ihm sein Kopf immer gleich einen oder mehrere Einträge im Internet. Und das ist noch nicht alles. Mit seinen neuen Fähigkeiten will er Rache nehmen an allen die Lucys Leben zerstört haben. Dabei versteckt er sich hinter seiner neuen Identität: iBoy. Damit belügt er allerdings nicht nur sich selbst. Und Superheld zu sein ist auch nicht immer leicht. Alles hat eben 2 Seiten.

 

Spiderman, Batman, Superman, sie alle haben zwei Sachen gemeinsam: Sie wollen die Welt retten, diejenigen die sie lieben und sie tragen Masken. Tom hingegen ist kein wirklicher Superheld, will auch gar keiner sein, man kann nicht die ganze Welt retten, da gibt es zu viel Böses. Es ist nicht nur dieser innere Konflikt eines Jungen dessen ganze Welt sich auf den Kopf stellt der einen fantastischen Thriller aus iBoy macht. Ein Junge dessen Möglichkeiten praktisch grenzenlos sind, außer es gibt keinen Empfang mehr, dieses Buch ist kein Feel-Good-Roman wie man bei Spiderman schon eher sagen würde. Es geht um einen Problembezirk, den es so auch irgendwo auf der Welt gibt, mit Gangs, Gewalt, Drogen, „das machen die eben so“ und all dieses alltäglichen Problemen. iBoy ist nicht nur ein Unterhaltungs-Thriller, Kevin Brooks regt zum Nachdenken an, wegschauen, hingucken, was macht eigentlich die Polizei, und was würdest du tun mit Kräften wie iBoy sie besitzt? Das Thema ist keine leichte Kost, auch wenn wir reichlich wenig beschrieben bekommen, dennoch sind einige Sätze hart zu lesen und ebenso realitätsnah, in der Filmwelt hätte es ein FSK 16 gegeben. Aber genau das macht dieses Buch so wahnsinnig eigen, ein Jugendbuch das mit Fantasy Einschlag trotzdem trotzdem sehr viel Tiefe besitzt, wir tauchen ein in die Gefühlswelt von Tom und seinen moralischen Fragen: Darf ich das? Was macht das Ganze mit mir?

Kevin Brooks schreibt einen spannungsgeladenen, schnellen Thriller, der trotzdem nicht kurzlebig ist, sondern noch lange beschäftigt. Und auch wenn er dennoch Ähnlichkeiten zu anderen Superhelden wie „Kick Ass“ aufweist, bleibt Brooks auf einer Ebene auf der wir lachen, weinen, mitfiebern, mitfühlen können und verstehen. Die Liebesgeschichte ist eingewebt, ganz zart und so gar nicht kitschig, nicht der Spiderman Kuss, nicht die Superhelden Rettungsaktion, eben einfacher leichter und trotzdem schön! Dieser Roman macht süchtig, darf aufwühlen, darf kritische Fragen aufwerfen und darf vor allem begeistern! 

 

Meine Meinung: 4,5/5