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Buch: Das wirst du bereuen

 

 

Autor: Amanda Maciel

Erschienen: 2014

ISBN: 9783414824066 Verlag: Boje

 

Meine Rezension

 

Emma ist tot. Sie hat sich das Leben genommen und Schuld daran sind Brielle, Kyle, Jacob, Tyler und sie, Sara. Doch Sara sieht ihre Schuld nicht ein, immerhin hat sie nicht Emma umgebracht, dass hat Emma ganz alleine. Doch jetzt muss Sara vors Gericht, muss Emmas Eltern ins Gesicht blicken und zugeben das sie schuldig ist, dass sie Emma "Schlampe" nannte, sie herumschupste, ihr nachstellte und bei jeder Gelegenheit herunter machte. Hat Sara das wirklich oder war das vielleicht alles nur Brielle? Sara hasst Emma, dafür das sie ihr ihren Freund wegnahm, dafür das sie nun kein Leben mehr hat. Denn nun steht sie ganz allein, nun nennen sie alle "Schlampe" und nun muss sie jeden Tag durchstehen ohne sich übergeben zu müssen oder ohnmächtig zu werden. Das ist alles Emmas Schuld, oder doch nicht?

 

Ich habe in letzter Zeit viele Bücher über das Thema gelesen "Du bist das Gegenteil von allem" und auch "Eine wie Alaska". Beide Bücher handelten meistens von den guten Freunden derjenigen die Selbstmord begangen hatte. Nie wurde klar, wieso sie es wirklich getan hat, immer wurde nur über die traurigen Hinterbliebenen geschrieben. Dieses Buch geht einen neuen Weg, stellt Sara, die "Mobberin", in den Vordergrund. Zum ersten Mal sind wir auf der Seite derjenigen die das "Opfer" gehasst haben. Und was noch viel schockierender ist: man empfindet Mitleid für diese Täterin. Vielleicht hat sie es verdient, nun genauso behandelt zu werden wie zuvor Emma, vielleicht sollte sie auch mal leiden. Doch das ist doch genauso schlimm, es nimmt einfach kein Ende, wenn die eine Tod ist, ist die nächste dran? So habe ich das empfunden, ich war zunächst schockiert über Sara die so gar nicht einsehen will, dass auch sie eine gewisse Schuld trifft. Dann war ich schockiert über die Menschen und wie sie Sara behandeln. Letztendlich ist das Buch an sich ziemlich schockierend, es geht einem sehr sehr nahe, entführt uns in Saras Gedanken und lässt uns teilhaben daran wie grausam Menschen sein können wenn sie auch nur das Gefühl haben bedroht zu werden. Und das fand ich gewagt aber auch sehr berührend, mutig und genial. Das Einzige was mir nicht passte war Emma. Sie war nicht das typische Opfer, ich meine sie hat sich auch ein wenig zu dem gemacht, anderen den Freund ausgespannt, auch Sara. Sie war vielleicht nicht ganz unschuldig an allem. So wird das hingestellt im Buch, aus Saras Sicht. Das ist manchmal vielleicht auch schwer nur die Sicht des Täters zu kennen, nicht die des Opfers. Aber das ist auch das Besondere, das Einzigartige an dem Buch. Ich wollte schon immer mal wissen was eigentlich in den Menschen vorgeht die andere als Opfer auswählen und so lange "mobben" oder anders gesagt fertig machen, bis dieser Menschen keinen Ausweg mehr sieht. Und diesen Einblick habe ich bekommen. Schwere Thema, dass mich noch lange gedanklich begleiten wird. Aber das Buch nimmt sich die Zeit, geht nur auf Sara ein und auf ihre Geschichte und macht alles richtig, ich als Leser bin noch nie so aufgewühlt gewesen wenn ich einen Täter kennen gelernt habe, noch nie so mitfühlend diesem gegenüber. Ein sehr bewegende Sicht auf die Dinge des Lebens die uns zu dem machen was wir sind.


Meine Meinung: