Link_Dumont Verlag
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Buch:  Als wir unbesiegbar waren

 

Autorin: Alice Adams

Erscheint am: 19.6

ISBN: 978-3-8321-9841-1

Verlag: Dumont

 

Meine Rezension

 

„Für kleine Geschöpfe wie die Menschen ist die Unendlichkeit nur durch die Liebe zu ertragen.“

 

Eva, Sylvie, Benedict und Lucien sind unzertrennliche Freunde während ihrer gemeinsamen Unizeit. Doch dann scheint jeder seinen eigenen Weg zu gehen: Eva plant eine Karriere im Finanzbusiness und versucht sich von ihrer unerwiderten Liebe zu Lucien befreien. Benedict verschreibt sich der Wissenschaft, vermisst Eva und die verpasste Chance sie geküsst zu haben. Die Geschwister Sylvie und Lucien dagegen streben vor allem eines an: ein freies Leben ohne Verpflichtungen und Verantwortung. Und auch wenn die vier immer wieder aufeinandertreffen, ist nichts mehr wie früher. Das Leben kommt dazwischen, Schicksalsschläge und falsche Entscheidungen. Benedict heiratet eine andere, obwohl Eva ihm ihre Liebe gestanden hat, Lucien merkt nicht das er älter wird und denkt er kann ewig sein Partyleben weiterführen, Sylvie schafft es beruflich nicht auf die Beine und auch Eva stürzt ab. Zerbrochene Beziehungen und verhinderte Karrieren bringen sie schließlich wieder zusammen, jedoch ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten.

 

„Eines ist mir wirklich klar geworden, und zwar, das Freundschaft und Liebe so ziemlich alles sind, was im Leben zählt.“

 

Alice Adams schreibt in ihrem ersten Roman über die Liebe und das Leben so unbeschwert, mit allen hoch und tiefs und immer mit dem Auge der Realität, das man das Gefühl hat innerhalb weniger Stunden tatsächlich 20 Jahre zu durchleben. Dabei findet Adams auf der Gefühlsachterbahn vom schönsten Punkt im Leben bis hin zu all den unfairen Schicksalsschlägen, immer die richtigen Worte. "Als wir unbesiegbar waren" ist ein Roman der Drama, Liebesgeschichte, und spannende Wendungen zu einer ausgewöhnlich schönen Geschichte über vier Freunde verknüpft. Und auch wenn mich die typische Dreiecksbeziehung von Lucien, Eva und Benedict zunächst abgeschreckt hat, ist in diesem Buch so gar nichts typisch. Der leichte Schreibstil der einer warmen Brise an einem heißen Sommertag ähnelt, der Geruch nach Meer, Stadt, Lagerfeuer, aufregenden Geschichten, die Uhr die stets tickt, ein Buch das alles hat was eine durchweg schöne Geschichte braucht. Zwar ist Alice Adams Roman auch keiner der mich gedanklich lange begleiten wird, oder durch besondere Handlungsstränge hervorsticht, vor allem der über eine lange Strecke zu sehr ins Detail gehende Teil über Evas Arbeit war eher schleppend, wenn man nicht weiß wovon Adams schreibt. Passagen über das Leben, wie es nicht immer die Wege nimmt die man vielleicht geplant hat, ja wie unplanbar das Leben selbst eigentlich ist, sind so ehrlich schicken einen durchs eigene Gefühlschaos und lassen einen reflektieren oder voraus blicken und sind, gegen die schleppenden Passagen, das Herzstück des Romans. Adams scheint zu wissen worüber sie schreibt, oder sie verpackt es so gut das man glaubt das sie in jedem ihrer Charaktere einmal dringesteckt hat. Den schönen Lauf den das Buch ab dem ersten Satz aus Evas Perspektive nimmt, das nicht ein Charakter den Hauptpart übernimmt, dass sich die Perspektive einmal jedem  Charakter zuwendet und diese begleitet während sie aus Fehlern lernen und 20 Jahre später wieder zusammen finden, das lässt bei dem ein oder anderen Leser sicher auch kein Auge trocken. Als wir unbesiegbar waren wird für mich eine Momentaufnahme bleiben, ein Roman der kurzweilig andauert, der einem das eigene Leben kurz vor Augen hält und in das man sich nebenbei kurz verliebt. Aber wie hat Lucien schön zusammen gefasst: "Wir haben uns unbesiegbar gefühlt [...] damals. Wir waren ja nicht blöd ich wusste schon, dass das Leben nicht ewig so bleiben würde , aber ich habe es nicht wirklich gewusst, wisst ihr?"

 

Meine Meinung: