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Film: Wunder

 

Regie: Stephen Chbosky

Erschienen: 2018

Länge: 111 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

„Du bist nicht hässlich Auggie.“

„Das sagst du nur weil du meine Mum bist.“

„Weil ich deine Mum bin zählt das am meisten, ich kenne dich nämlich am Besten.“

 

Auggie ist kein gewöhnlicher Junge, schon seine Geburt war ungewöhnlich und die 25 Operationen danach, die ihm zwar geholfen haben das er atmen, hören und sehen konnte, aber nicht dabei geholfen haben gewöhnlich auszusehen. Und dann soll er nun auch noch zur Schule gehen. Auggie kann sich nichts schlimmeres vorstellen, trägt er doch draußen immer seinen Astronautenhelm, damit keiner sich erschrickt wenn er sein Gesicht sieht. In der Schule meiden ihn die anderen Kinder und in den Pausen sitzt Auggie meistens alleine. Doch nicht nur Auggie hat es schwer, auch seine Schwester Vita, denn für sie ist Auggie die Sonne um den sich alles dreht. Für Via bedeutet dies alles alleine meistern zu müssen, auch den Fakt das ihre beste Freundin plötzlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Auch Jack Will, der so gerne Auggies Freund sein möchte, aber auch nicht als Außenseiter betrachtet werden will hat mit sich selbst zu kämpfen oder Julian der sich wünschte das Auggie verschwindet. Am Ende zählt nur eines, das sie auch einmal hinter die Masken der anderen schauen um zu erkennen wer sie wirklich sind.

 

Um mich herum haben sicherlich alle das Buch gelesen das ich ausnahmsweise nicht kenne weswegen ich jetzt keine Parallelen zum Buch ziehen kann.

So eine Geschichte richtig umzusetzen bietet sicher einige Herausforderungen, aber die Message ist wichtig, der Film als solcher ist wichtig. „Wunder“ wird aus den verschiedenen Sichtweisen der Figuren erzählt und so taucht man tief ein, nicht nur in Auggies Welt, sondern in die Welt von Menschen die wie wir alle Ängste und Hoffnungen haben und von Wundern träumen. Auggie ist so einer, wie wir alle, eben nur etwas anders. Der Film geht wirklich sehr sorgsam und dennoch nicht zu sorgsam mit dem Thema um. Ich weiß nicht ob er hier die Stimmung des Buches einfangen kann, aber er fängt eine Stimmung ein die einen in den richtigen Momenten packt und zum Nachdenken anregt. Wir sind alle außergewöhnlich, wie Auggie im Film feststellt und manchmal wäre es schön wenn man bei der ersten Begegnung eine Maske tragen würde damit man erst mal den Menschen kennenlernt bevor man ihn sieht. Jacob Tremblay spielt mal wieder alle gegen die Wand und das obwohl er sein Gesicht nicht viel einsetzten kann um Emotionen zu vermitteln. Aber fast noch mehr überrascht war ich von dem Jungen der Jack Will gespielt hat und der mit in dem ein oder anderen Moment alleine durch die Emotionen die sich in seinem Gesicht widergespiegelt haben, Gänsehaut verursacht hat. Wunder ist ein kleiner Diamant an wunderbaren jungen Darstellern die wie die erfahrenen im Cast unglaublich gelungen ihre Figuren verkörpern. Selten habe ich mich in den Gesichtern der Schauspieler so verloren wie in denen dieses jungen Casts. Und das trägt einiges zum Erfolg des Films bei. Bei all dem wird der Film aber nie kitschig, nie rührselig, auch wenn der ein oder andere Dialog schnell mal die Augen zum tränen bringt. Auggies Geschichte ist eine bezaubernde, manchmal bedrückende aber auch magische Geschichte, die uns selbst den Spiegel vorhält. Wir verlieren und in wunderschönen Bildern, die mich das ein oder andere mal an das „Schicksal ist ein Mieser Verräter“ erinnert haben, und obwohl es kein Feel-Good-Movie ist, bin ich mit einem Lachen aus dem Kino gegangen und der Gewissheit eine der schönsten Geschichten im Januar gesehen zu haben. 

 

Meine Meinung: