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Film: Timm Thaler oder das verkaufte Lachen

 

Regie: Andreas Dresen

Erschienen: 2017

Länge: 102 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

„Wenn die Leute lachen, hat der Teufel seine Macht verloren.“

Timm Thaler hat nicht viel Grund zum Lachen, seine Mutter ist verstorben und er und sein Vater haben nicht viel Geld, dennoch lacht er ständig und überall. Sein Lachen ist dabei so ansteckend, das auch ein gewisser Baron Lefeut auf ihn aufmerksam wird. Doch erst nach dem Tod seines Vaters spricht dieser ihn an. Auf der Pferderennbahn, auf welcher Timm und sein Vater jeden Sonntag Geld beim Wetten verloren haben, bietet der Baron Timm Geld und einen Wettschein an. Und wie durch ein Wunder gewinnt Timm. Das Geld kann er gut gebrauchen, will er doch seinem Vater einen schönen Grabstein kaufen. Er kommt aber gar nicht mehr dazu es auszugeben so schnell ist es wieder verschwunden. Also verabredet er sich erneut mit dem Baron. Diesmal bietet dieser ihm einen seltsamen Deal an: Timm soll ihm sein Lachen verkaufen, dafür bekommt er die Fähigkeit nie wieder eine Wette zu verlieren. Timm unterschreibt den Vertrag, und der Baron scheint nicht gelogen zu haben, denn von nun an gewinnt Timm jede Wette, ob auf der Pferderennbahn oder beim Murmelspielen auf dem Schulhof. Doch mit seinem Lachen verliert er auch jegliche Freude am Wetten und seine beste Freundin wendet sich ebenfalls von ihm ab. Timm will jetzt nur noch eins: Sein Lachen zurück. Doch das ist schwieriger als gedacht: der Vertrag kann nur rückgängig gemacht werden, wenn Timm eine Wette verliert.

Timm Thalers Lachen ist ansteckend, ob damals im Buch, in der Serie oder jetzt auf der Leinwand. Andreas Dresen, eher bekannt von seinen wahrlich schwer wiegenden Werken wie „Halt auf halber Strecke“ erweckt hier den Kinderbuchklassiker zu neuem Leben. Und das geht er gar nicht mal so verkehrt an. Mit Arved Friese hat er einen lebensfrohen Timm gefunden dessen Lachen wirklich ehrlich und schön klingt und dessen schauspielerische Leistung mich hier überrascht hat. Auch der restliche Cast darf sich sehen lassen, keine Rolle, noch so klein, wurde hier scheinbar dem Zufall überlassen und so freut man sich nicht nur über bekannte Gesichter, sondern auch über einen außerordentlich guten Cast. Doch ein Film lebt nicht nur von seinem Schauspielern, bei Timm Thaler stimmt aber auch der Rest! Klar gibt es Abweichungen zum Original, der moderne Stil, damit meine ich nicht ein IPhone oder ähnliches, das existiert in Timms Welt genauso wenig wie sein Lachen nachdem er es verkauft hat, ein dennoch anderer Wind muss sein für die Kinder von heute, trotzdem bliebt die Geschichte im Kern gleich und jede Botschaft sitzt. Auch wenn der Teufel jetzt zwei äußerst charmante und lustige Gehilfen hat die er jederzeit beliebig in Ratten verwandeln kann, wirkt es dennoch nicht lächerlich. Der Film bleibt beschaulich spielt an wenigen Schauplätzen, verliert das wesentliche nicht aus dem Sinn. Es geht um Freundschaft, darum das ein Lachen viel mehr Wert sein kann als alles Geld der Welt. Und das bringt der Film wunderbar leicht rüber, für die Kleinen und die Großen. Man darf Kindern auch mal was zumuten, es muss nicht immer eine heile farbenfrohe Bibi und Tina Welt sein und wenn ein Kinderfilm dann noch wirklich schön gemacht ist, sodass er alle Altersklassen begeistert, dann ist er wirklich gut. Mit Timm Thaler kommt zu dieser kalten Jahreszeit eine warmherzige Geschichte in die Kinos, mit einem ansteckenden Lachen das hoffentlich noch lange anhält!

Meine Meinung: