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Film: Berlin Syndrome

 

Regie: Cate Shortland

Im Kino ab: 25. Mai

Länge: 116 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Clare ist als Rucksacktouristin in Deutschland unterwegs. Vor allem Berlin hat es ihr angetan. Mit ihrer Kamera zieht sie durch die Stadt und trifft auf Andi, einen Englischlehrer. Nach einem gemeinsamen Nachmittag, ändert der Tag abrupt, als Andi sie sitzen lässt, doch Clare gibt nicht auf und findet ihn am nächsten Tag erneut in der kleinen Buchhandlung. Diesmal verbringen sie auch die Nacht zusammen. Am nächsten Tag will Clare die Stadt verlassen, doch sie muss feststellen, dass Andi sie eingeschlossen hat. Bestimmt nur ein Versehen, denkt sie und bleibt eine Nacht länger, doch schnell entpuppt sich das Andi sie entführt hat und nicht mehr gehen lassen will, sie gehört jetzt ihm und die Wohnung wird ihr Gefängnis.

 

 

Spannend lasen sich die paar Zeilen zum Film auf der Berlinale Seite, doch das nicht hinter jedem guten Dreizeiler auch ein klasse Film steckt wird schnell klar. Schon in der Pressekonferenz gibt es kritische Fragen zum Inhalt, nicht alles in diesem Film scheint gut durchdacht zu sein. Ein Leerstehendes Haus in Berlin das nur von Andi bewohnt wird? Eine Wohnung mit Fenstern aus der man aber nicht fliehen kann? Eine Hauptprotagonistin die scheinbar nicht wirklich fliehen will? Shortland sagt dazu, dass die Idee zum Drehbuch auf einer Erzählung einer jungen Frau beruht, der dies tatsächlich passierte, allerdings ohne das Element der Entführung danach. Zudem hatte sie lange Gespräche mit einem guten Freund darüber, ob man so weit gehen könnte jemanden umzubringen. Diesen Konflikt thematisiert sie, genauso wie die Täter-Opfer Beziehung. Leider geht sie hier nicht weiter, statt die Bewegründe des Täters zu erläutern oder uns zumindest die Hauptprotagonistin näher zu bringen bewegen sich die leblosen Bilder einfach zwischen Wohnung und Außerhalb hin und her. Spannung will da nicht wirklich aufkommen, denn wir sind weder emotional an das Opfer gebunden noch werden wir näher an den Täter herangeführt. Nicht einmal ein nervenzerreißendes Herzschlagfinale will Shortland uns bieten, klar und strukturiert, vielleicht manchmal zu viel. Ihre liebe zu Detailaufnahmen kommt dafür umso stärker zur Geltung, reißt aber nichts raus, denn am Ende sind wir vielleicht vertraut mit den Händen von Teresa Palmer, nicht aber mit der Person Clare. Wiederum sehr gelungen sind die Berlin Aufnahmen, die Stadt wird nicht nur zum Schaubild sondern zum eignen Charakter in der Geschichte. Von der Grundidee her ein interessanter Handlungsstrang, leider bleibt dieser aber zu sehr an der Oberfläche und in 116 Minuten ist das einzige was wir kennen lernen eine Wohnung mitten in Berlin und Tipps und Tricks um diese sicher genug gegen Einbrecher zu machen.

 

Meine Kritik: