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Film: Amelie rennt

 

Regie: Tobias Wiemann

Im Kino ab: 21. September

Länge: 97 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

„Ich renne doch gar nicht. - Doch tust du, in dir drinnen rennst du die ganze Zeit.“

 

Amelie ist frech, stur, eigensinnig und vor allem hasst sie alles und jeden. Und ganz besonders hasst sie ihre Krankheit, sie leidet an Asthma. Deswegen achtet sie auch nicht wirklich darauf, wenn ihr Körper ihr sagt das sie nicht mehr kann, viel mehr geht sie dann erst Recht an ihre Grenzen, bis sie wieder einmal in der Klinik landet. Ihr Arzt beschließt sie in die Berge zu schicken für eine Kur. Amelie ist wieder einmal nicht begeistert und lässt dies ihre beiden Eltern spüren, die sich für den Trip in die Berge ausnahmsweise zusammen geschlossen haben. Vor Ort ist alles noch viel schrecklicher und Amelie tut das, was sie am besten kann: weglaufen. Auf ihrer Flucht vor der Klinik, ihren Eltern und der Krankheit, lernt sie Bart kennen, der das genaue Gegenteil von ihr ist.

Kann er ihr die Stirn bieten?

 

Amelie rennt ist das was man einen typischen Kinderfilm nennt, nicht zu anspruchsvoll, aber mit viel Herz und Liebe und zum Glück nicht einer Reihe an Perwoll gewaschenen Bildern und einer Reizüberflutung an guter Laune. Wiemann, der mich nicht wirklich begeistern konnte mit Großstadtklein, hat hier vielleicht sein Genre gefunden. Während die ersten Minuten des Films sehr zäh sind, Susanne Bormann leider so gar nicht in ihre Rolle findet, beginnt der gelungene Teil des Films in den Bergen mit einer großartigen Neuentdeckung: Samuel Girardi. Der sympathische Südtiroler überzeugt mit seiner offenen, fröhlichen Art sofort und Mia Kasalo spielt die aufmüpfige an Asthma leidende Amelie mit ebenso viel Charme und gebündelter Energie sodass, die beiden ein klasse Team auf der Leinwand abgegeben. Und im Endeffekt sind es auch diese jungen Darsteller die den ganzen Film wortwörtlich auf den Berg tragen. Abgesehen von recht überflüssigem Humor seitens der Mutter von Amelie oder auch in Zeitlupe eingefangenen Bildern, gibt Wiemann hier seine bisher gelungenste Filmarbeit ab. Von schönen Bildern über leise und ernste Momente hin wohnt dem Film in der ein oder anderen Szene ein gewisser Zauber inne, den ich selbst erst beim zweiten begutachten entdeckt habe. Es ist ein Film der Kinder glücklich machen dürfte, sie zum Lachen bringt und ihnen auch die ernste Seite des Lebens zeigt. Nicht immer ist das Leben eine rosarote Wolke, manchmal sitzt man auch auf dem Boden der Realität, und das Kinder dies verstehen können, sollte doch allmählich klar sein. Amelie rennt ist ein solider Kinderfilm, der im Grunde funktioniert und nur hier und da eine kleine Schwäche hat. Der Kinostart im September dürfte Freude in Kinderherzen hervorrufen und das nicht zu Unrecht! 

 

Meine Meinung: