Film: Victoria
Regie: Florian Schipper
Erschienen: 2015
Länge: 140 min
FSK: 12
Meine Kritik
Victoria ist für 3 Monate in Deutschland und lernt an einem Abend eine Gruppe Berliner Jungs kennen. Und obwohl sie Müde ist und noch arbeite muss stimmt sie zu, als die Jungs ihr anbieten in etwas von Berlin zu zeigen. Vor allem Sonne scheint sich für die junge Spanierin zu interessieren. Als der Abend zu einem frühen Morgen wird und sie sich eigentlich verabschieden brauchen die Jungs sie plötzlich noch. E heißt das sie die Fahrerin sein muss und das alles ganz harmlos ist. Viel zu schnell stimmt sie zu und bringt alles ins Rollen. Sie sollen eine Bank überfallen. Ein seltsamer Abend der plötzlich in einer hektischen Jagd, Jubelschreien und dem dünnen Abgrund zwischen Albtraum und Realität endet.
Wenn es 23:23 ist und ich mit klopfenden Herzen im Bett sitze und weiß das ich gerade nicht mehr schlafen werden kann, weil ich den mit Abstand besten Film in meinem Leben gesehen habe, einen Film den es so nicht mehr geben wird. Ich weiß nicht wo ich mit meiner Kritik beginnen und wo ich aufhören soll, denn Victoria ist ein Werk über das ich Stunden reden könnte und dabei nur Lob ausschütten würde. Was macht der Schipper da? Wieso ist der Lau so genial? Und wer ist diese Spanierin die einen total umhaut? Das und noch mehr Fragen gehen einem durch den Kopf während man mit der Gruppe durchs frühmorgendliche Berlin schweift. Ich kenne die Straßen, kenne manche Orte, lebe selbst in dieser Stadt. Und so fühlt es sich an als wäre ich dabei, die ganze Zeit. Tanze mit Victoria im Club, lerne 4 Berliner Jungs kennen, habe Spaß und verliebe mich. Die Stimmung ist geladen mit Euphorie, du merkst wie diese Schauspieler nicht mehr Schauspieler sind sondern ihre Rolle leben. 140 Minuten. 140 wahnsinnige Minuten in denen ich Herzrasen hatte, in denen ich de Bildschirm angeschrieben habe, in denen ich geweint habe ohne es zu merken. Was dieser Film mit einem macht ist nicht mehr normal. Und das der One Take eine ganz wichtige Rolle spielt ist klar. Wir sind nicht mal so eben von einem Ort zum nächsten gesprungen, durch Schwarz Blendungen mal außerhalb des Geschehens gewesen. Nein, wir sind jeden Schritt die sie gemacht haben mitgegangen, wir haben mit gelitten, mit geflucht und mit gekämpft. So etwas haben weder die Amerikaner noch die Franzosen noch sonst irgendein Land bisher gebracht. Ein deutscher Film der, das kann ich sagen, zu einen der Besten gehört, zu einen der das Kino wieder belebt, zeigt was möglich ist. Ein Take der dich umhaut, 5 Wahnsinns Performances die dich nicht kalt lassen, ein mit fiebern das du so noch bei keinem Film gespürt hast: Das ist Victoria. Das Frederick das packt wusste ich vorher, bin Fan von ihm seit dem 'fliegenden Klassenzimmer', weiß das er was drauf hat seit 'die Welle', er ist natürlich er ist klasse und wir können verdammt froh sein das er kein Eishockey Spieler geworden ist. Laia eine Entdeckung: wow. Ich hab hier irgendwann den Kopf ausgeschaltet, vergessen das ich vor dem Fernseher sitze und mich am Ende umgesehen und mich gefragt, ob das wirklich nur ein Film war der mich so fertig gemacht hat. Sind die verrückt, dachte ich als ich von dem Film hörte, danke das es euch gibt, dachte ich danach. Nie habe ich mich mehr auf einen Film gefreut, nie wurden meine Erwartungen so sehr übertroffen. Auch wenn hier viel englisch gesprochen wird, passt das, ist genau richtig, gibt dem Film einen Besonderen Charme. Du vergisst sowieso irgendwann welche Sprache sie überhaupt sprechen, weil die Bilder so auf dich einprasseln das du daran denken musst Luft zu holen. Ich werde mich noch lange mit diesem Film beschäftigen und hoffen das ich keine Filmflaute bekomme, weil ich jetzt schon weiß das die Filme die ich die nächsten Tage sehe nicht die gleiche Emotion auslösen werden. Ob das je wieder ein Film schafft? Diese 140 Minuten sind einzigartig, danke das es Leute gibt die verrückt genug sind so etwas anzugehen!
Meine Meinung:
