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Film: Tschick

 

Regie: Fatih Akin

Erschienen: 2016

Länge: 93 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Maik ist ein Außenseiter, Langeweiler, Psycho. Seine Mutter war mal Tennisspielerin und spielt nun mit Wodkaflaschen während sein Vater mit seiner Sekretärin in den Urlaub fährt. Maik bleibt in den Sommerferien also alleine zu Hause und schiebt Frust, weil er als einer der wenigen keine Einladungskarte zu Tatjanas Geburtstagsparty bekommen hat. Und Ausgerechnet da muss ihm sein neuer Mitschüler Tschick über den Weg laufen. Tschick ist Russe, gehört bestimmt der Russischen Mafia an, und trinkt gerne mal einen, auch in der Schule, eben der totale Assi. Doch genau der überredet Maik doch noch zur Party zu fahren und danach einfach weiter, in die Walachei. Einfach drauf los, ohne Plan und Orientierung geht es für die beiden quer durch Deutschland.

Kurz vorher den Roman geschnappt, da viele von Herrndorfs Roman geschwärmt hatten und vom Film noch lange nicht so begeistert waren. Tschick ist ein typischer Coming-of-age Buch über zwei 14-jährige und den Sommer ihres Lebens. Der Film lehnt sich stark an die Romanvorlage an und Dialoge sind teilweise 1 zu 1 aus dem Buch, dennoch transportiert er irgendwie nicht diese Grundstimmung, wie es sich anfühlt als 14-jähriger. Ich kann es selbst nicht ganz erklären, aber obwohl hier wirklich ein toller Film entstanden ist, mit talentierten jungen Schauspielern, einer schönen Kulisse und witzigen Momenten, fehlt einfach das gewisse etwas das ich beim Lesen empfunden habe. Man muss Fatih zugutehalten das er gerade mal 7 Wochen zur Vorbereitung hatte, in der Zeit das Drehbuch umschrieb und die Schauspieler besetzte, zudem war es sein erster Jugendfilm, seine erste Romanverfilmung. Was Fatih sonst mit seinen Filmen schafft, besondere Figuren, besondere Stimmungen, besondere Augenblicke, all das fehlt Tschick fast gänzlich. Und auch wenn das Publikum mal lacht folgend daraufhin lange Bilder die nichts erzeugen. Es ist nicht der Film auf den ich gehofft hatte, erst Recht nicht nach dem Buch. Das kann Fatih besser! Aber auch wenn es nicht sein bestes Werk ist, hat es für eine gewisse Altersgruppe trotzdem eine Anziehungskraft und dürfte sich im Kino behaupten. Zum besseren deutschen Kino zählt Tschick auf jeden Fall, allein schon wegen den fetzigen Dialogen die im Buch schon super funktioniert haben. „Ich dachte an Tschick, dass ich das alles ohne Tschick nie erlebt hätte in diesem Sommer und dass es ein toller Sommer gewesen war, der beste Sommer von allen.“

Meine Meinung: