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Film: The F-Word

 

Regie: Michael Dowse

Erschienen: 2014

Länge: 101 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Wallace kommt gerade aus einer schrecklichen Beziehung, als er Chantry trifft. Sie ist lustig, charmant und weiß seine Provokationen zu parieren. Doch leider ist sie auch vergeben. Als sie sich nur wenig später erneut über den Weg laufen beschließen sie einfach Freunde zu werden.  Das klappt zunächst auch. Doch für Wallace, dem vom ersten Augenblick an klar war, das Chantry perfekt ist, ist es schwieriger als gedacht. Sein bester Freund rät ihm auch nur Dinge, die ihn nicht weiter bringen, denn er will weder mit Chantry schlafen um sie von sich zu überzeugen, noch sie mit falschen Tipps zu einer Trennung überreden, aber weiter zuschauen will er auch nicht. Da kommt es eigentlich gelegen, das ihr Freund für 6 Monate nach Irland muss. Aber wird Wallace auch den Mut aufbringen?

 

Als ich von dem Film hörte dachte ich da kommt ein neuer "Freunde mit gewissen Vorzügen" oder "Freundschaft Plus" Film, von denen wir wahrlich genug hatten. Aber nichts da, hier kommt eine lustig, charmante Komödie die zwar ebenfalls dieses Freundschafts Ding hat aber eben ohne die gewissen Vorzüge. Und dann spielt da auch noch der kleine Junge mit der Narbe aus diesen Harry Potter Filmen mit, der noch nie wirklich überzeugen konnte mit seinem "schauspielerischen Talent". Ich war voreingenommen, ja. Und umso überraschter war ich als weder, der typische Daniel Radcliff auftauchte, noch mir kitschige Phrasen um die Ohren geworfen wurden. Einem Film mit einem solchen Thema hätte ich so spritzige und auch wirklich charmante Dialoge gar nicht zugetraut. Und Radcliff hat endlich seine Rolle des Lebens hinter sich gelassen, wirkt viel befreiter und spielt abseits von tragischen Romanhelden und anderen verwirrten Typen, einfach aus Spaß und Lust an dem was er macht. Und das gibt de Film eine Menge. Ich hatte wirklich Vergnügen ihm zu zuschauen wie er aufgeht in einer lustigen, etwas tollpatschigen Rolle die ihm zum ersten Mal vielleicht auch den Freiraum gibt den er nötig hatte, um Harry Potter hinter sich lassen zu können. The F-Word ist ganz klar ein romantischer Film mit vorhersehbarem Ende, aber er ist eben auch voller wirklich lustiger Szenen, deftiger Dialogen die nicht aus einem Handbuch für Liebeskomödien kommen und sehr süßen und klugen Ideen, die ich so noch nicht gesehen habe. Dieser Film ist keine 0815 Liebesschnulze die man jedes Jahr zu Hauf in den Kinos findet, wir haben endlich eine Liebeskomödie die nicht auf dumm macht und das bringt was jede bringt, weil irgendwo steht, das so etwas in einen solchen Film muss, nein wir gehen endlich einen Weg wo ein Film in einem abgedroschen Genre wie diesem eben auch mehr darf als nur "Ich liebe dich" und "Ich dich auch" sagen. Wenn man die großen Gefühle auch in Magnetgedichte am Kühlschrank packen darf und die gezeichneten Figuren einer Trickfilmzeichnerin über den Himmel fliegen, dann ist das doch irgendwie schon wieder Kunst und nicht mehr Mainstream oder?

 

Meine Meinung: