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Film: Shut in

 

Regie: Farren Blackburn

Erschienen: 2016

Länge: 90 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Als bei einem Autounfall Mary‘s Mann stirbt und ihr Stiefsohn komplett gelähmt überlebt, übernimmt sie, aufopferungsvoll, die Pflege. Nebenbei geht die Kinderpsychologin ihrem Job nach. Einer ihrer Patienten, Tom, ist taub und es ist schwer an ihn ranzukommen, doch Mary hat ihn ins Herz geschlossen und ist nicht begeistert als sie hört, das er in ein Waisenhaus weiter weg geschickt werden soll. Als sie in der nächsten Tag Geräusche hört, denkt sie erst es wären Einbrecher in ihrem Haus, doch dann findet sie Tom, der verängstigt in ihrem Auto liegt. Sie nimmt ihn mit sich und während sie mit seinem Vormund telefoniert verschwindet er plötzlich und die Haustür steht offen.  Ihr Haus ist abseits der Stadt und drum herum nur Wald, sofort alarmiert sie die Polizei. Bei -10 Grad sind seine Überlebenschancen schlecht. Doch die Nächte darauf hört sie wieder Schritte im Haus, und plötzlich ist Tom bei ihr im Bett. Halluziniert sie? Ihr eigener Psychologe, mit dem sie ihre Sitzungen über Videochat hat, damit sie ihren Stiefsohn nicht alleine lassen muss, macht eine beunruhigende Entdeckung.

 

Shut in wird in den Pressemeldungen als Psycho Thriller beworben, Fitzek schreibt auch Psycho Thriller, Girl on the Train geht auch in die Richtung, aber bitte was soll dann die erste Hälfte des Films die eher jedem x-beliebigen Geister/Horrorfilm gleicht. Und auch in der zweiten Hälfte wird das nicht besser, ich hatte zeitweise „The Shining“ im Kopf, nur dass es hier gänzlich ohne Geister von statten geht, aber der verrückte Jack war ja auch fast die gruseligste Komponente. Sollte man diesen Film also bewerben, für Menschen, die vielleicht nicht den Trailer schauen, sollte man hinzufügen das er durchaus Horrorfilmelemente beinhaltet, nicht nur das Haus weit weg der Zivilisation, sondern auch so manchen Schreckmoment, und davon nicht wenig. Charlie Heaton der hier eine sehr geniale Performance hinlegt, aber auch Jacob Tremblay, der seit Raum nicht nur sehr nachgefragt ist, sondern sein Ding auch echt gut macht, gehören mit Naomi Watts zum kleinen starken Dreiergespann von „Shut in“. Gut durchdacht, sich hier auf wenige Figuren zu beschränkt, fast gänzlich bei einer zu bleiben. So wird die düstere Atmosphäre des Film mit seinem durchaus klaustrophobischem Hang, durch die Einsamkeit der einen Person bestärkt. Ich muss gestehen das ich beim Trailer schon so ein Gefühl hatte wie der Film ausgehen könnte und ich lag nicht falsch. Schnell zu durchschauen ist die Handlung zwar, und so erschrickt man vielleicht weniger wenn die Wendung ihren Lauf nimmt, aber trotzdem gut gemacht ist dieser kleine Schocker auf jeden Fall. Die Spannung nimmt kein Ende, und wenn wir zum „Shining“ gleichem Schluss stoßen, ist zwar auch dort vieles vorhersehbar, aber so ist das nun mal bei diesem Genre oft. Wenn man aber beim Film selbst die Zeit vergisst und sich in den Bildern der dunklen Nächte im Sitz vergräbt, hat der Film doch zumindest eines erfüllt: den Unterhaltungswert. Die schneebedeckte Landschaft passt zur Jahreszeit und die Kinokarte als Adventsgeschenk: was will man mehr?

 

Meine Meinung: