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Film: Short Term 12

 

Regie: Destin Cretton

Erschienen: 2014 auf DVD

Länge: 96 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

"Können wir groß und klein Spielen?"

"Ist das ein richtiges Spiel, oder eins das du gerade erfunden hast?"

"Ein richtiges Spiel das ich gerade erfunden habe."

 

Grace ist Betreuerin in der Einrichtung "Short Term 12" in der Kinder und jugendliche mit psychischen Problemen oder wegen Missbrauchs der Eltern leben. Hier kümmert sie sich ein Jahr darum, das es ihnen gut geht, das sie sich öffnen. Als ein neues Mädchen, Jayden, in die Gruppe kommt, wird Grace mit ihren eigenen Problemen konfrontiert. Jaydens Vater hat keine Zeit für seine Tochter, nicht mal an ihrem Geburtstag, außerdem schlägt er sie gerne. Grace, die ihren eignen Vater ins Gefängnis gebracht hat, die von ihm schwanger wurde, und nun wieder ein Kind erwartet, von ihrem Freund, weiß nicht wie sie mit der Situation umgehen soll. Einerseits will sie Jayden helfen, andererseits sich rächen, für all das was ihr selbst angetan wurde.

 

Ein starker Film, mit einem starken Thema. Da eine Freundin von mir selbst eine Zeit lang mit solchen Kids gearbeitet hat, und ich daher weiß das es einem tatsächlich so nahe geht, war der Film nicht im geringsten Fiktion, sondern nur ein kleiner Blick in diese verstörende Welt. Brie Larson als Grace, geht voll und ganz in ihrer Rolle auf und spielt sie mit so viel Gefühl, das es schon beängstigend gut ist. Ich selbst war gefesselt von dieser Arbeit, die ein Gespür dafür hat, wie es den Kids geht, was sie durchlebt haben und wie man das in einem langen Spielfilm zeigen kann, ohne zu sehr auf den Erlebnissen der Kinder rumzutrampeln. Viel mehr ist das Werk, ein Liebesbeweis, ein Stück der Herzen, Gedanken und Wünsche der Kinder. Und so ist es nicht überraschend, das man durchgängig ergriffen ist, Tränen kitzeln einen hier fast in jeder Szene in den Augen. Jede kleine Geschichte die hier reingestrickt wurde, blüht für sich alleine, bringt genau den richtigen Ton mit für den Film. Von kleinen Helden, zu großen Helden zu stillen Helden. Jeder bringt eine eigene Lebenserfahrung mit und diese ist entweder überraschend, schockierend oder tief berührend. Short Term ist nicht nur ein wichtiges Werk, es ist eines das versucht die Wahrheit uns Zuschauern, die keine Ahnung davon haben, näher zu bringen, und das eben mit so viel Gefühl, so starken Schauspielern, so tollen Bildern, das einem flau wird. Ein außergewöhnlicher Film, der lange nachwirkt und im Kopf bleibt, es wird bestimmt eines meiner Filmhighlights von diesem Jahr und eines das sich von der Thematik her schwer toppen lassen wird. Hier hat sich jemand viele Gedanken gemacht, zu jeder Szene, jedem Dialog, das wir am Ende wieder am Anfang stehen und dennoch weiter sind, vielleicht schon über den Zaun hinaus, der Welt entgegen rennen.

 

Meine Meinung: