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Film: Holger & Hannah (und der ganze kranke Rest)

 

Regie: Matthias Heine, Maria Bock

Erschienen: 2015

Länge: 85 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Holger, 16, Scheidungskind und unsterblich verliebt in seine Schulkameradin Hanna. Doch als sein Vater ihm seine neue Freundin vorstellt, ist das niemand anderes als Holgers große Liebe, das lässt ihn in ein paar blöde Situationen platzen und alle denken das liegt daran, das er ein Scheidungskind ist. Niemand will ihn wirklich verstehen und seine Eltern schicken ihn sofort zum Psychologen. Dabei will Holger doch nur eines: Hanna, aber diese ist vergeben an seinen Vater und das löst Chaos pur aus. Kann Holger Hanna irgendwie doch noch für sich gewinnen, oder gehört sie ebenfalls zu dem ganzen kranken Rest?

 

Der Film beruht auf einem Theaterstück, und das spürt man häufiger mal. In den Therapiesitzungen kommt der Text nicht wirklich aus dem Schauspieler oder Situation heraus, sondern klingt wie abgelesen. Theater im Film wie bei "Anna Karenina" klappt, zweifelslos, aber Theater im Film? Erstaunlicher Weise funktioniert es den restlichen Film über. Es ist eine klassische Komödie mit nicht ganz so klassischen Einlagen. Der Darsteller von Holger sieht zwar nicht mehr aus wie 16 und sein Vater auch nicht wie 40, aber das vergisst man dann auch wieder, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Man merkt wie frisch alle Beteiligten noch sind, noch nicht abgenutzt und noch voller Ideen, das sieht man in jedem Bild, und jedem Blick, und das hat etwas ganz eigenes, das einen schnell die paar abgelesen Zeilen vergessen lässt. Der tollpatschige Holger, der fasst einer Freche Mädchen Geschichte hätte entstiegen sein können, ein wenig hat er mich auch an "Freche Mädchen - der Film" erinnert, begeistert vom ersten Augenblick an. Die restliche Geschichte ist dann nicht mehr ganz so freche Mädchen like. Es geht halt um die Liebe, die große wie die kleine und auch keine. Und da kann sich jeder mit identifizieren. Und umso sympathischer macht das die Hauptfigur und seine kleinen chaotischen Momente. Ein feiner kurzer Film der gute Laune mitbringt. Nur die Schlussszene hab ich dann wieder nicht ganz verstanden. Irgendwo muss man dann auch einen Schlussstrich ziehen und das hätte ich schon eine Sequenz früher, ansonsten ist Holger & Hanna und der ganze kranke Rest für jeden was vor allem für diejenigen die immer noch an deutschen Filmen zweifeln. Die guten warten noch auf euch, wie der hier.

 

Meine Meinung: