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Film: Das Glück der großen Dinge

 

Regie: Scott McGehee

Erschienen: 2012

Länge: 99 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Maisie muss jeden Tag miterleben wie ihre Eltern sich streiten, bis eines Tages der Vater auszieht. Die Mutter versinkt darauf in Partys und Alkohol. Das Gericht entscheidet, das Maisie bei ihrem Vater leben soll und ihre Mutter ab und zu sieht. Von da an wird das klein Mädchen immer zwischen den Eltern und deren neuen Lebenspartnern hin und her geschoben. Maisies Vater ist inzwischen mit ihrem alten Kindermädchen verheiratet und die Mutter hat sich einen jüngeren Mann gesucht, damit sie ebenfalls eine Beziehung hat. Die beiden jungen Lebenspartner finden schnell einen Weg in Maisies Herz. Als der Vater von ihr nach England zieht und die Mutter auf Tour fährt, ist es nur den beiden zu verdanken das Maisie nicht auf der Straße landet.

 

Ich habe weder von dem Buch, noch von dem Film was gehört. Es war eine sehr spontane Idee ihn zu gucken. Umso überraschter war ich im Nachhinein, das ich nicht schon viel früher etwas von dem bezaubernden Werk gehört habe. Es ist eine Geschichte die einem so nah geht, wie es die wenigsten tun. Onata Aprile welche die Rolle der Maisie übernimmt. ist eine fantastische kleine Schauspielerin, wie ich es bisher selten gesehen habe. Sie hat sich sofort in mein Herz gespielt. Aber auch der Cast drum herum ist super besetzt, Julian Moore als verkorkste Sängerin spielt wunderbar und mit viel Herz. Allein wenn ich an den Film zurück denke steigen wieder Tränen in meine Augen. Er hatte ganz kleine feine Klänge, die zu einem großen Orchester angeschwollen sind. Und auch wenn ich nach der Hälfte des Films wusste wie er ausgehen wird hat das Ende mich dann trotzdem getroffen. In wunderschönen Bildern, kleinen Gesten und winzigen Dialogen erschafft der Film ein kleines Wunder. Eine Trennung aus den Augen eines Kindes, die ohne eine Träne zu vergießen alles hin nimmt, was ihr das Leben in den Weg stellt. Wenn sie in einer Bar abgesetzt, wenn der Vater ihr versucht auszureden mit ihm zu fahren, wenn man spürt das die Eltern ihr Kind zwar lieben, aber keinen Platz für es haben, dann zerbricht einem das Herz. Deutschlandradio Kultur sagt dazu: „Das Glück der großen Dinge ist ein Meisterwerk über das gemeine Erwachsenenleben aus der Sicht eines unverdorbenen sechsjährigen Kindes, dessen Sichtweise bei Henry James so erklärt wird: "Maisies Unschuld ist mit Wissen gesättigt". Maisie weiß sehr wohl was es bedeutet wenn sich zwei Menschen lieben und wenn sie das eben nicht mehr tun. Sie bekommt alles mit, jeden Sorgerechtstreit, jede Meinungsverschiedenheit, sie weiß das sie im Mittelpunkt all dessen steht und zuckt nicht mit der Wimper. So was auf die Leinwand zu zaubern, das man am liebsten Maisie nehmen und abhauen würde, das ist großartig, auch wenn es einen durch eine Achterbahn der Gefühle schickt. Und an dieser Stelle fallen mir noch so viele Szenen ein, die direkt in mein Herz gewandert sind, das ich sie gar nicht alle aufzählen kann. In 99 Minuten hat der Film alles gegeben und so viel mehr, das mir nichts einfällt was misslungen gewesen ein könnte. Ich war und bin getroffen worden, sehr sehr tief und ich werde noch lange an diesen Moment zurück denken wo der Film mit seiner letzten Szene alle Dämme gebrochen hat. Wunderschön, herzzerreißend, ein Meisterwerk!

 

Meine Meinung: