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Film: Allein gegen die Zeit

 

Regie: Christian Theede

Erschienen: 2016

Länge: 105 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

Ben, Jonas, Leo und Sophie wollen Özzi helfen sein Abitur zu bestehen, dafür brechen sie nachts in die Schule ein und verpassen am nächsten Tag fast den Bus zum Wandertag mit ihrer Klasse. Ihr Ziel die Kirche in Hildesheim und später die Sonnenfinsternis gucken. Jonas ist mit den Gedanken woanders, weil er vor kurzem erfahren hat, das sein Vater gestorben ist zu dem er nie wirklich Kontakt hatte. Leo will ihn trösten und küsst ihn, das sieht Ben und will auf die beiden zugehen als eine Explosion dies verhindert. Kurz nachdem ein Teil des Bodens, auf dem Leo und Jonas standen, eingestürzt ist, wird der Rest der Klasse von angeblichen Polizisten in einen Wagen gelotst. Für die 5 Freunde beginnt ein neues aufregendes Abenteuer und wieder einmal müssen sie gegen die Zeit antreten.

 

Ich kann, als Fan der Serie, glaube ich den Film noch mal aus einem anderen Blickwinkel beurteilen. Wer Allein gegen die Zeit nicht kennt: Es geht in der 26 teiligen Serie um 5 Freunde die jeweils in einem Abenteuer landen und dort ist ihr größter Gegner die Zeit, denn immer gibt es ein Zeit Limit in dem etwas geschieht und dem sie zuvor kommen müssen. Bisher waren das immer relativ greifbare Dinge wie eine Geiselnahme in der Schule oder einem Komplott gegen einen Politiker. Der Film geht in diesem Sinne einen eigenen Weg indem er etwas Außernatürliches einbaut. Schon an dieser Idee scheiterte der Film in meinen Augen. Stark weicht er von der Idee ab einen Spannungsgeladenen Genrefilm für eine bestimmte Altersgruppe zu machen. Ein Tatort für die jüngeren, ein rasanter Herzschlagfilm für die kleineren. Das gelang in der Serie alle mal, durch den Gegenspieler "Zeit" kam schnell Fahrt auf und an Spannung ließ es sich nie missen. Auch im Film geht es schnell zu Sache, eine Explosion, die Frage was ist hier geschehen, und danach geschieht so viel hintereinander das die Zielgruppe bestimmt vergisst Luft zu holen. Leider wurde für alle Neulinge, die keine der Folgen der Serie geschaut hatten, nicht Einblick in die Freundschaft der 5 geboten und auch keine Erklärung wieso Leo so agiert wie sie agiert, es war ein Wiedersehen für mich, alle anderen dürften ab und zu fragende Gesichter gemacht haben.

Zudem schaue ich auch sonst gerne Kinderfilme, gibt es doch vor allem in den letzten Jahren reichlich gutes Material wie "Ostwind", "Sputnik" und viele mehr. Wieso also müssen wir eine super Kinderserie in einem so fragwürdigen Film fortsetzten. Störend war dabei nicht nur der Faktor "Außergewöhnliches Element", sondern auch die teilweise sehr dummen Dialoge, bei denen man sich nicht sicher war, will der Film sich selbst auf die Schippe nehmen, oder ist da jemandem beim Schreiben ein Vogel um den Kopf herum geflogen. Während ich mich fremdschämte gab es von den anderen Besuchern der Pressevorführung Gelächter weil schon wieder jemand "ich liebe dich, aber du beachtest mich nicht" sagte oder Özzi einen seiner angeblichen coolen Sprüche ablieferte. Von der spannenden Handlung der Serie in deren Nebenstrang die Freundschaft und hin und wieder die ein oder andere Liebesgeschichte erzählt wurde, bleibt nichts übrig stattdessen hat man hier das Gefühl die Autoren wollen alle Charaktere verkuppeln um dann endlich klar zu stellen wer denn jetzt mit wem zusammen ist. Erinnerte fast an eine Vorabend Soap und nicht an einen Kinderfilm. Der Zielgruppe ginge es wohl eher um den Inhalt der hier fast nebensächlich runtergerattert wird. Sehr schade für alle Fans der Serie, die sich wie ich, doch irgendwie auf diese Art Fortsetzung gefreut hatten.

 

Meine Meinung: