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Film: About a girl

 

Regie: Mark Monheim

Erschienen: 2015

Länge: 105 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Charleen ist 15, hasst den Freund ihrer Mutter, der gleichzeitig ihr Biologie Lehrer ist, hat nur eine Freundin und möchte am liebsten sterben. Und so steigt sie in die Badewanne und hält den Fön bereit. Doch als dann ihr Handy klingelt und sie versucht danach zu angeln kippt sie aus der Badewanne und schlägt sich den Kopf an. Leider hat sie nie daran gedacht jemanden ihren Selbstmordversuch erklären zu müssen und so sitzt sie stumm vor ihrem Therapeuten und stellt sich vor wie das Dach über ihm einstürzt. Im Warteraum trifft sie dann auch den Streber aus ihrer Klasse, Linus. Und obwohl sie eigentlich schon genug Probleme in ihrem Leben hat verliebt sie sich auch noch.

 

About a Girl erinnerte mich mit seinem schwarzen Humor stark an Nick Hornbys Bücher und nicht nur dem Titel nach. Wie so oft ist es ein Coming of Age Film, der aber stark den ursprünglichen deutschen Filmen ausweicht. Die ganzen bösen Dialoge Rund um das Thema Selbstmord, die spritzigen Charaktere, die ganze düster/lustige Stimmung erwartet man dann doch eher von den arthouse Filmen aus anderen Ländern. Und da wo About a Girl sich von der Massenproduktion abhebt trifft er genau den richtigen Nerv. Er ist lustig, trotz ernstem Thema, er nimmt sich selbst nicht ernst und dennoch übertreibt er es nicht. Die Dialoge sitzen, sind nicht von einem Schnulzenautoren geschrieben worden und passen einfach in jede Situation im Film. Jasna Fritzi Bauer die mich schon in dem ein oder anderen Film überzeugte, glänzt auch hier wieder diesmal als mürrische 15-jährige, sehr überzeugt war ich auch von Sandro Lohmann, von dem ich hier zum ersten Mal was sah. Die anderen Rollen drum herum ergänzen den Cast und so entsteht ein bombastisches Ensemble das dem ganzen Film Energie und Magie schenkt. Zwischen Erwachsen werden und erster Liebe und dabei niemals kitschig werden, das ist eine schwierige Aufgabe, vor allem für den deutschen Film. Mark Monheim meistert diese Hürde und wieder einmal merkt man, dass es die Abschlussfilme der jungen Filmemacher sind, die noch das Herz an der richtigen Stelle haben, noch den frischen Wind mitbringen. Bis ins Detail überzeugt diese Tragikomödie, man will gar nicht glauben was wir schaffen können mit guten Schauspielern, gutem Drehbuch und gutem Setting. Aber hier sieht man das Ergebnis, das sich selbst übertrifft, niemals langweilig wird und trotzdem Zeit findet auch die ernsten Klänge anzuspielen, natürlich immer mit einem Augenzwinkern. Der Tip Zeitschrift erzählt Monheim, er habe Bauer gefragt, ob sie denn immer noch einen Teenie spielen wolle, und sie sagte: "Eigentlich nicht, aber das Drehbuch ist so geil!" Recht hatte sie!

 

Meine Meinung: